Dies ist einer jener kundenfreundlichen Betriebe,
in denen die Qualität der Basis bereits
hoch ist und die Spitzenweine nicht ins Nirwana
entgleiten, weder von der Punktzahl
noch vom Preis her. Und dies zeigt sich wieder
einmal im Jahrgang 2022, von dem Familie
Zöller aus Eckelsheim erneut eine durch
und durch homogene Kollektion vorstellt,
die rundum Freude macht. Wenn man eine
Besonderheit herausstellen möchte, dann
ist es diesmal am ehesten die Qualität der
Burgunderweine. Sie präsentieren sich alle
mit einer schönen Frische und Spannung,
wie sie im Jahrgang 2022 nicht immer selbstverständlich
ist. Ob Weißburgunder, Grauburgunder
oder Chardonnay, alle Gutsweine
haben Format und ihr Preis-Leistungs-Verhältnis
ist außerordentlich. Vom Grauburgunder
gibt es zudem eine elegante Variante aus
dem Holzfass als Eckelsheimer Ortswein. Die
Rieslinge sind ebenso gelungen, auch wenn
ihre Aromatik in 2022 etwas strenger ausgefallen
ist. Sehr empfehlenswert ist auch der
erfrischende Rosé vom Spätburgunder und
für Freunde der Restsüße die Spätlese vom
Würzer. Geologen ist das Eckelsheimer Kliff
bekannt: Wo vor Millionen Jahren die Wogen
des Urmeeres brandeten, wachsen heute die
914 Reben auf kalkreichen und tiefgründigen Sedimenten
des ehemaligen Meeresbodens, auf
sandigem Kies der einstigen Küste sowie auf
kargen, von Vulkangestein geprägten Hängen
vergangener Inseln. Noch immer findet man
zahlreiche Fossilien als Zeugen jener Zeit. In
den Weinbergen sozusagen zu Hause ist Jürgen
Zöller, der mit seinem Sohn Torsten ein
gut eingespieltes Team bildet. Torsten Zöller
hat sein Handwerk bei Spitzenwinzern wie
Daniel Wagner, Philipp Wittmann und Hansjörg
Rebholz gelernt.